Unsere ersten 50 Jahre:
Diese Seiten wurden vom gegenwärtigen Ausschuss gewünscht, um an all jene zu erinnern, die im Jahr 1963 an der Gründung des Brunecker ENAL Sportfischvereins beigetragen und folglich an dessen Aktivitäten teilgenommen haben.
Eine große Anzahl der hier angeführten Daten und Geschichten wurde nur durch die genaue Dokumentationsarbeit von Maresciallo Gigi Guerra, der jahrelang als Sekretär im Verein tätig war, ermöglicht. Eine Person, die viel für den Verein getan hat und an die wir uns immer mit großer Achtung erinnern werden.
Der Sportfischerverein ENAL Bruneck, wurde im 1963 gegründet und besaß die Bar Enal am Kapuzinerplatz als ersten Vereinssitz. Als das Enal (Staatliches Fürsorgeamt für Arbeiter) auf staatlicher Ebene aufgelassen wurde, änderte man den Namen des Vereins in Brunecker Sportfischerverein ARCB (Associazione Ricreativa Culturale Brunico).
Der Sitz übersiedelte zuerst in die Nähe des Hotels „Goldene Rose“ (besser bekannt als „Turm“), und dann in das von der Gemeinde Bruneck für die italienischen Vereine vorgesehene Gebäude in der Andreas Hofer Straße.
Seit der endgültigen Auflösung des ARCB im Jahr 2012 hat der Verein seinen aktuellen Namen „Sportfischerverein Bruneck“ erhalten mit Sitz in der J. G. Mahl Straße 64 (Fischteich).
Unser Verein wurde mit der Absicht gegründet, die Angelbegeisterten des gesamten Pustertals zu vereinigen. In Jahren des kulturellen Konflikts, stellte die Gruppe einen Ort der Zusammenkunft für die verschiedensten Teile der Gesellschaft dar.
Nicht umsonst sind alle Sprachgruppen Südtirols unter den Gründern vertreten. Im Jahr 1963 hat sich der Verein dank der Voraussicht des Vorstandes in die neu gegründete FIPS (Federazione Italiana Pesca Sportiva – Italienischer Dachverband der Sportfischerei) eingeschrieben, die damals noch keine Fischereirechte an lokalen Gewässern besaß.
Heute sind wir der älteste eingeschriebene Verein der Provinz Bozen. Dem Erwerb des Fischereirechts im Jahre 1965 beim Sankt Georgener Teich folgte die Veranstaltung von Wettbewerben und die Verbreitung der Fischerei unter der Jugend (pierini).
Viele der heutigen „alten“ Fischer haben das Angeln an genau diesem Ort gelernt. Schon seit 1965 ist der Wetteifer einer der wichtigsten Aspekte des Zusammenhalts im Verein. Ein Wetteifer nicht zum Erreichen eines Ziels, sondern vielmehr als eine Art des Zusammenseins und des sich Messens auf den Seen und Flüssen der gesamten Provinz und auch außerhalb. Im Jahre 1966 begann die Jahresmeisterschaft für die Mitglieder, die die Platzierungen während der verschiedenen Wettbewerbe berücksichtigte. Es wurde eine spezielle Rangliste eingeführt, die „das goldene Fischlein“ („La classifica del pesciolino d oro“) genannt wurde, welche die größten Fische, die im Wettbewerb gefangen wurden bewertet. Noch dazu wurde die Rangliste „Totofisch“ eingeführt, die das Gewicht aller Fische der verschiedenen Wettbewerbe summiert (1 Gramm = 1 Punkt).


Ausschnitte unserer Geschichte:

patrizio

Am 10. Juni 1967 stirbt, im Alter von 13 Jahren, Dimani Patrizio; ein großer Liebhaber des Angelsports und eine junge Hoffnung des Vereins. Er wurde von einem plötzlichen Hochwasser fortgerissen, als er mit seinem Freund Ferruccio Sequani am Wildbach Rienz bei Percha unterwegs war. Die Trauer des Vereins war groß. In der Nähe des Sankt Georgener Teiches wurde ein Gedenkstein errichtet. Nach diesem dramatischen Ereignis, wurde eine Regel eingeführt, die heute immer noch in Kraft ist und vorsieht, dass junge Angler (pierini) nur in Begleitung eines Erwachsenen der Fischerei nachgehen dürfen.

albertacci

Wir werden uns immer mit Zuneigung an die Leidenschaft und Sympathie erinnern, die er in uns und in allen, die ihn kennen lernen durften, geweckt hat. Im Jahr 1972 entschied das Mitglied Danilo Albertacci, aufgrund von Meinungsverschiedenheiten mit dem Präsidenten Emilio Passi, den Verein zu verlassen. Kurz darauf gründet er bei der Eisenbahner- Freizeitorganisation („Dopolavoro“) von Bruneck die Gesellschaft „Cannisti D.L.F.“, dessen Gründungsakt die Datierung 18.12.1972 trägt. Die organisatorischen Fähigkeiten und die große Leidenschaft von Albertacci ließen den neuen Verein schnell wachsen. Am 6. Jänner 1981 starb Danilo Albertacci nach kurzer Krankheit und hinterließ ein großes Loch in der Pustertaler Fischerwelt.


Wir möchten auch über die bedeutendsten Daten für die Fischerei im Pustertal informieren:

  • Am 6. Februar 1974, wurde das erste mal ein Wettbewerb für Eisfischen am Ehrenburger Teich veranstaltet.
  • Am 2. April 1974 wurde der Mietvertrag für das Gebiet „Moaberg“ bei Reischach abgeschlossen, um dort einen Teich auszuheben.
  • Am 30. September 1974 wurde der erste Wettbewerb für das gesamte Pustertal organisiert.
  • 1988 wurde der Reischacher Teich „Moaberg“ als Biotop unter Schutz gestellt, seit dem war die Fischerei zwar erlaubt, man durfte jedoch das Schilf nicht mehr beseitigen.
  • 1997 begannen die Arbeiten am Ehrenburger Teich.

Die harten Jahre 1986, 1987 und 1988:
Nach der Abspaltung und wegen des Verlustes des Sankt Georgener Teiches passierten im Verein verschiedene Missgeschicke. Derartige Geschehnisse führten nahezu zur Schließung. Aber dank der wenigen Durchhaltenden konnte der Verein seine Aktivitäten fortsetzen. In diesen drei Jahren, konnte der Verein nur dank weniger treuer Unterstützer auf den Beinen gehalten werden. Mit dem Tod des „Presidentissimo“ Emilio Conte Passi, hatte der Verein seinen Leader und Leitbild verloren. Nachfolger des Presidentissimo wurde Antonio Sinigaglia (der jüngste Präsident des Vereins), der einen krisengeschüttelten Verein übernahm. Wie „Toni“ sich immer gern erinnert, hatte er nur Siebentausend Lire in der Vereinskasse. Mit Bescheidenheit und Hingabe schaffte er es, zusammen mit wenigen anderen, das Vertrauen der Mitglieder wieder zu gewinnen. Costantino Digianantonio folgte ihm und war auch der erste Präsident der beschloss an dem neugegründeten Altstadtfest teilzunehmen, eine Veranstaltung, die dem Verein Bekanntheit und Geld einbrachte.

Das Wiederaufleben:
Im Jahr 1989 fing der neue Vorstand unter Sergio Englaro und Maurizio Moro als Sekretär an mit großem Aufwand den Wideraufbau zu betreiben.
Die Früchte ihrer Arbeit ließen nicht lange auf sich warten und im Laufe der folgenden Jahre ist es uns gelungen ein Verein mit über 600 Mitgliedern zu werden.
Bei den Wettbewerben an den Flüssen und Teichen des Pustertals haben wir über 120 Einschreibung erhalten. Einige davon waren legendär. Wir erinnern uns gerne zurück an den Forellenwettbewerb am Rienzner Bach, im Schifferegger Reservat; an den herrlichen Wettbewerb bei den Pragser Wildsee morgens und am Welsberger See am Nachmittag inklusive, von den Mitgliedern organisiertes, Mittagessen. Auch an den herrlichen und einzigartigen Äschenbewerb im September und den technischen Trockenbewerb, der die Meisterschaft abschloss, denken wir gerne. Heute noch gibt es viele Mitglieder, die sich an die Jahresabschlussfeier des Vereins im Restaurant Tubris bei Sand in Taufers, erinnern. Zu diesen Gelegenheiten wurden die Bestplatzierten der verschiedenen Meisterschaften mit großzügigen Prämien und Medaillen belohnt. In diesen Jahren gab es auch mehrere Angelausflüge außerhalb der Provinz, vor allem die, mit Wettbewerb am Gardasee, am Fimonsee und der Makrelenbewerb bei Porto Garibaldi blieben in schöner Erinnerung.
Der Verein wurde 1992 von der F.I.P.S. (Federazione Italiana Pesca Sportiva) mit dem silbernen Verdienststern für sein 25-jähriges Bestehen ausgezeichnet. Schon seit den ersten Jahren seines Bestehens, hat der Verein ein Statut beschlossen.
1994 wurde dieses vor einem Notar beglaubigt. Der Vorstand, der in diesem Jahr in Kraft war, hinterlegte das Statut bei einem Notar in der Nähe von Padua. Am 30. Juli 1994 wurde der Verein „Circolo Pesca Sportiva A.r.c.b di Brunico“ mit Mehrwertsteuernummer gegründet. Dank dieser Initiative entstand auch ein kleines Vereinsgeschäft, das für die Mitglieder Fischereibedarf zu vergünstigten Preisen anbietet.
Dann, so wie es immer im Leben ist ging auch diese gute Zeit zu Ende. Anfang der 2000er Jahre sank langsam die Zahl der Mitglieder und damit auch die Aktivitäten und Wettbewerbe des Vereins. Das Fehlen eines festen Angelplatzes, um sich zu treffen und Veränderungen innerhalb des Vorstandes, führten zu sinkenden Mitgliederzahlen und fehlendem Engagement. Glücklicherweise verwirklichte sich im Jahr 2005 ein Lebenstraum. Dank des Interesses vieler (nicht) Mitglieder und unter der Präsidentschaft von Romano Perego, wurde uns im Jahr 2005 ein Grundstück zur Verfügung gestellt, um einen Teich auszuheben und einen Ort für die gemeinsamen Vereinsaktivitäten zu haben.
Jetzt, zu unserem 50-jährigen Jubiläum stellen wir uns in guter Form vor und erklären uns bereit, die Arbeit unserer Vorgänger fortzuführen.